Das Streben nach Glück oder lieber einfach glücklich sein

Wenn ich viel Geld habe, dann bin ich glücklich. Wenn ich den Partner fürs Leben gefunden habe, dann bin ich glücklich. Wenn ich meinen Traumjob habe, dann bin ich glücklich. Wenn ich 10 Kilo abgenommen habe, dann bin ich glücklich. Wenn ich erfolgreich bin, dann bin ich glücklich. Doch wer garantiert mir dieses Glück? Was ist, wenn ich dann doch nicht glücklich bin?

Kennst du schon den Animationsfilm „Trolls“? Da geht es um kleine Zaubertrolle – die glücklichsten Geschöpfe, die je gelebt haben. Vor allem seit sie ihren Erzfeinden, den Bergen, entrinnen konnten – bösen, gewaltigen Kreaturen, die nur glücklich waren, wenn sie einen Troll zwischen den Zähnen hatten. Das glaubten sie zumindest, weil es ihnen immer und immer wieder eingetrichtert wurde. Sie hatten diesen Glauben ungeprüft übernommen und es wurde zu ihrer Realität. Ihre Wahrheit bestand also darin nur glücklich sein zu können, wenn sie einen Troll verspeisten. Doch ihre Weltanschauung veränderte sich schlagartig, als sie erkannten, dass Glück nicht dadurch erreicht wurde, wenn gewisse Parameter erfüllt wurden, sondern dass jeder das Glück bereits in sich trug.

Der Zerstörer des Glücks: die Erwartungshaltung

Wer glaubt erst dann glücklich sein zu können, wenn er dieses und jenes erreicht hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit bei Erreichung dieses Ziels ernüchtert sein. Denn die Erwartungshaltung ist der Zerstörer eines jeden Glücks. Wenn wir glauben erst dann glücklich sein zu können, wenn das Bankkonto voll ist, der Lebenspartner gefunden ist, der Traumjob Realität ist, wird uns eine noch so kleine Abweichung vom Endergebnis enttäuschen. Warum? Weil wir stetig in der Hoffnung lebten, dass uns dieses Ziel endlich glücklich machen würde. Und wenn das nicht der Fall ist, geht die Suche oder besser gesagt das Streben nach Glück von neuem los.

Glück findet man nicht, sondern (er)lebt man

Wer das Glück im Außen sucht, wird dem Glücksgefühl zwar immer wieder begegnen, aber es nicht halten können. So wird man sich zwar stets an neuen Klamotten erfreuen können, aber das Glücksgefühl wird nur von kurzer Dauer sein. Man verbindet Glück mit Kaufen und konditioniert sein Gehirn darauf immer dann shoppen gehen zu müssen, wenn man unzufrieden oder gar unglücklich ist. Nach Glück muss man nicht suchen. Sondern es ist und war schon immer in uns vorhanden. Glück ist ein Gefühl, dass in uns lebt und zu jeder Zeit erlebt werden kann. Alleine schon der Akt der Dankbarkeit kann uns ein wohliges Glücksgefühl bescheren. Dieser ist kostenlos und zu jeder Zeit durchführbar. Wenn ich alleine schon den Fokus auf die Dinge richte, die ich habe, anstelle mir ständig Kopfzerbrechen zu machen, was mir im Leben fehlt, fördere ich das Glücksgefühl. Täglich für drei Dinge mit voller emotionaler Intensität dankbar zu sein kann wahre Wunder bewirken.

Der Glücksförderer namens „Wachstum“

Nicht umsonst gibt es das Sprichwort „Stillstand ist Rückschritt“. Wie die Natur, die sich ständig weiterentwickelt, ist es auch im Wesenskern des Menschens verankert sich weiterzuentwickeln. Das persönliche Wachstum ist somit ein essentieller Faktor fürs glücklich sein. Es geht darum aus dem gewohnten Alltag auszubrechen und Neues in Angriff zu nehmen. Das heißt nicht, dass du sofort deinen Job kündigen sollst, das nächste Jahr einen Marathon laufen sollst, oder zum Ziel haben sollst den Mount Everest zu besteigen. Du kannst es natürlich, wenn du wirklich willst und dein Körper in der dementsprechenden Verfassung ist. Viel mehr spreche ich von kleinen Veränderungen in deinem Leben, wie zum Beispiel eine Fachlektüre zu lesen, einen Tanzkurs zu besuchen, ein Instrument zu lernen, anzufangen Sport zu betreiben uvm. Es geht darum den Schritt ins Ungewisse zu wagen, also Neues auszuprobieren und Veränderung willkommen zu heißen. Wachstum in welcher Form auch immer kann uns zu wahrem Glück verhelfen.

Glück ist also nicht etwas nach dem man jagt, sucht oder strebt. Man findet es in sich, wo es schon immer verankert war. Es geht darum es zu erkennen, zu erwecken und zu erleben.