Du bist auch wertvoll, wenn du nichts leistest
Vielleicht kennst du die Zeiten, wo du dich müde, schlapp und ausgepowert fühlst. Was einst mühelos von der Hand ging, ist nun anstrengend und zäh geworden. Und je mehr du gegen diesen Zustand ankämpfst, weil er einfach nicht so sein darf, desto du mehr Widerstand erfährst du. Möglicherweise fühlst du dich schlecht oder gar als Versager, weil du glaubst immer etwas leisten zu müssen, um einen wertvollen Beitrag zu leisten. Ist das wirklich so?
Das Spiel das wir spielen nennt sich Leben. Es ist nicht nur schwarz oder weiß, sondern manchmal ist es einfach nur grau. So gehören die grandiosen Höhenflüge genauso dazu wie die unerbittlichen Tiefschläge. Man kann einen Berg erfolgreich erklimmen, aber auch kurzer Hand darauf tief fallen. So gibt es Zeiten wo wir himmelhochjauchzend sind, aber auch Lebensphasen wo wir tiefbetrübt sind. Das gehört zum Spiel des Lebens dazu. Die Frage ist weniger, ob solche Zeiten kommen werden, sondern wenn sie eintreten, wie wir damit umgehen werden. Gewisse Umstände in unserem Leben können wir nicht beeinflussen. Doch wir haben immer die Wahl wie wir auf etwas oder jemanden reagieren und das liegt zu 100 % in unserer Macht und Verantwortung.
Wie liebevoll gehe ich mit mir selbst um?
Gerade in Bezug auf uns selbst haben wir stets die Wahl. Gehe ich mit mir selbst liebevoll, respektvoll und wertschätzend um, oder teile ich lieber verbale und/oder gedankliche Peitschenhiebe aus? Bin ich mir selbst die beste Freundin bzw. der beste Freund, oder eher der größte Scharfrichter, Kritiker und Runterzieher? Liebe ich was ist, oder verurteile ich mich für den aktuellen Status Quo? Bin ich mitfühlend und gönne mir eine Verschnaufpause oder treibe ich mich an wie ein Rennpferd, weil es noch nicht gut genug ist? Tu ich das was ich tue, weil es mich glücklich macht und meiner Natur entspricht, oder tue ich es auf Grund von erhoffter Anerkennung, Wertschätzung oder des Geldes willen?
Tun, Tun, Tun
Oftmals sind wir so im Tun und Machen verhaftet, dass wir den Überblick verlieren, ob wir noch auf Kurs sind oder nicht. Anstelle innezuhalten und in sich hineinzuspüren was wir brauchen würden, legen wir auf Grund vieler gut gemeinter Ratschläge und im eigenen Irrglauben noch einen Zahn zu, weil wir uns dadurch bessere Ergebnisse erhoffen. Und wenn wir dann vor lauter Erschöpfung kaum die eigene Hand vor dem Gesicht mehr erkennen, weil unsere Sinne so benebelt sind vor lauter Tun Tun Tun, fragen wir uns insgeheim, wofür wir uns eigentlich so den Hintern aufreißen. Es folgt die Ernüchterung.
Leiste was, dann biste was
Der Grundstock für solch ein leistungsorientiertes Handeln wurde natürlich in unserer Kindheit gelegt. Da wir alles dafür taten, um die Liebe von Mama und Papa zu erhalten, haben sich viele von uns zu wahren Leistungsmaschinen entwickelt. Denn wer viel leistete und gute Noten nach Hause brachte, erntete in den meisten Fällen Lob und Anerkennung. So bauen viele Menschen bereits im Kindesalter ihren Selbstwert auf Leistung auf, den sie dann im Erwachsenendasein weiter dahingehend ausbauen. Wenn ich viel leiste, diesen und jenen Titel habe, dann bin ich wer, gehöre ich dazu, werde ich befördert, verdiene ich viel Geld, bekomme Anerkennung, Wertschätzung und Liebe. Doch so geraten wir in eine emotionale Abhängigkeit, die uns Dinge tun lässt, die wir eigentlich gar nicht wollen. Unser wahres Selbst verkümmert jedoch.
Du bist auch wertvoll, wenn du nichts leistest
Ein weiser Mensch hatte zu mir einmal gesagt: „Du bist auch wertvoll, wenn du nichts tust, wenn du einfach da bist.“ Und genau das möchte ich dir hier und jetzt mitgeben. Du bist wertvoll, auch wenn du nichts leistest. Ich spreche zu dir von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz. Mir ist egal, ob du CEO eines Weltkonzerns bist, ob du zig Titel hast oder nicht, ob du Arzt, Anwalt, Lehrer, Hausfrau, Putzfrau, arbeitslos oder obdachlos bist. Du bist ein wertvoller Mensch. Merke dir, dass kein Mensch besser ist als du. Du bist genauso wertvoll, wie dein Nachbar. Und ich glaube daran, dass du etwas ganz Besonderes zu geben hast, wenn du endlich deine wahre Größe erkennst, annimmst und lebst.
Warum machst du das was du machst?
Frage dich weniger ob das alles Sinn macht, sondern mehr warum du das tust was du tust. Und wenn du weißt, warum du etwas tust dann stelle dir wiederum die Warum-Frage, solange bis du zu deinem wahren Warum kommst. Wenn du zurzeit müde und ausgelaugt bist, dann halte inne und entschleunige. Vielleicht machst du einen Schritt zurück, um deine Lage zu entspannen. Doch möglicherweise bringt dich das über kurz oder lang zwei Schritten nach vorne. Ein augenscheinlicher Rückschritt kann sich in naher Zukunft als wahrer Fortschritt entpuppen.
Also, wenn du müde bist, dann gehe langsamer, wenn du eine Pause brauchst, dann halte an, aber gehe weiter, sobald du wieder neue Kraft geschöpft hast. Denn die Welt braucht deine Fähigkeiten und Talente, die es zu einem besseren Ort machen.