In 4 Schritten zu einem aufmerksamen Zuhörer

Ist dir schon einmal zu Ohren gekommen, dass du deinen Gesprächspartner mal lieber ausreden lassen solltest, bevor du antwortest? Oder passiert es dir ab und an, dass du einfach so Menschen ins Wort fällst, obwohl es überhaupt keine böse Absicht deinerseits ist? Du möchtest ja aufmerksam zuhören, doch der Drang dich mitzuteilen ist einfach stärker? Möchtest du das zukünftig ändern? Dann zeige ich dir heute eine Strategie, wie du ab sofort ein besserer Zuhörer sein kannst.

Bestimmt kennst du das Sprichwort: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!“ Da ist schon etwas Wahres dran. In der heutigen schnelllebigen Zeit ist es gar nicht mehr so einfach einen Gesprächspartner zu finden, der wirklich aufmerksam zuhören kann, ohne gleich einen Einwand oder Ratschlag aus dem Ärmel zu zaubern, oder seine Meinung kundzutun. Gutes Zuhören ist eben eine Tugend und von ganz besonderem Wert in einem Gespräch. Es ist ein Akt des Gebens, der in vielerlei Hinsicht unterschätzt wird.

Aufmerksames Zuhören ist trainierbar – wenn man es wirklich will. Ständiges Dazwischenreden, Unterbrechen, oder Labern ist einfach eine lästige Angewohnheit, die wir uns angeeignet haben. Warum machen wir das? Es gibt vielerlei Gründe dafür. Die darf jeder für sich selbst herausfinden. Ich für meinen Teil kann dazu sagen, dass es sich verdammt gut anfühlt, wenn man seine Gedanken mit anderen teilen kann. Die Frage ist nur, ob der andere es auch hören will oder nicht. Früher bin ich da oft ins Fettnäpfchen getreten. Auch wenn meine Ansichten, Gedanken, Ratschläge seine Berechtigung hatten, hieß es noch lange nicht, dass der andere es auch hören wollte. Ich nahm mich selbst zu wichtig, als zu bemerken, dass es beim Empfänger anders, falsch oder gar nicht ankam. Wie sieht das heute aus? Natürlich bin ich nicht perfekt und es gibt auch nach wie vor Situationen, wo ich mehr rede, als zuhöre. Auch das darf sein, solange die Balance im Leben stimmt – sprich mal reden, mal zuhören – mal zuhören, mal reden. Welche Erkenntnis habe ich dadurch gewonnen? Dass richtiges und aufmerksames Zuhören bei meinem Gegenüber vor allem eines bewirkt: dass er sich verstanden und gehört fühlt. Das ist meiner Meinung nach die Basis für eine harmonische, wertschätzende und erfolgreiche Kommunikation. Willst du nun wissen, auf welche Art und Weise man richtig zuhören kann? Dann spitze mal deine Ohren:

  1. Höre zu und notiere gedanklich mit! Richtiges Zuhören bedeutet, dass ich meine ungeteilte Aufmerksamkeit dem anderen zukommen lasse und den Gesprächsverlauf gleichzeitig gedanklich mitnotiere. Da wir ja mehrere Zehntausend Gedanken pro Tag haben, bedarf es an Selbstwahrnehmung und Selbstregulation sich nicht von seinen eigenen Gedanken ablenken zu lassen. Denn wie oft passiert es, dass wir mitten im Gespräch gedanklich abdriften? Hand aufs Herz: oft genug. Und dabei verpassen wir oft essentielle Sequenzen des Gesprächspartners. Mentales Training kann dabei helfen seine Aufmerksamkeit zu schärfen, sich nicht in dem eigenen Gedankenstrudel zu verlieren und bewusst im gegenwärtigen Moment zu sein, sprich bei meinem Gesprächspartner.
  2. Lass deinen Gesprächspartner ausreden! Es ist ein absolutes No-Go sein Gegenüber zu unterbrechen. Und doch tun wir es immer wieder. Sobald wir das Gefühl in der Magengrube verspüren, etwas sagen zu müssen, oder uns die Worte bereits im Hals stecken, schießen wir meist wie aus der Pistole geschossen damit heraus. Doch das ist oft ein Gesprächskiller. Lerne dich zu zügeln und dich zurückzunehmen. Und wenn dir das schwer fällt, versetz dich einfach in die Lage deines Gegenübers. Wie würdest du dich fühlen, wenn du mitten im Gespräch einfach so salopp unterbrochen wirst? Vielleicht hast du bereits solche Erfahrungen am eigenen Leib verspüren dürfen? War mit Sicherheit nicht so angenehm … oder? Übe dich darin deinen Gesprächspartner ausreden zu lassen.
  3. Lass dir Zeit, bevor du antwortest – hast du alles verstanden? Wenn dein Gesprächspartner fertig ist, fragt er dich meist nach deiner Meinung bzw. wie du das siehst. Hierbei ist es wichtig zu überprüfen, ob du alles verstanden hast. Meist sind wird darauf konditioniert worden sofort zu antworten, gerade weil uns das in der Schule oft abverlangt wurde. Doch wir dürfen uns die Zeit nehmen das Gesagte zu verarbeiten und uns erlauben nachzufragen, wenn etwas nicht ganz klar ist. Das gibt meinem Gegenüber das Gefühl, dass sein Anliegen wirklich wichtig für uns ist. Das zeigt von Wertschätzung und wahrer Anteilnahme.
  4. Jetzt darfst du reden! Jetzt, nachdem du deinem Gegenüber aufmerksam zugehört hast, ihn ausreden hast lassen, das Gesagte für dich verarbeitet hast, darfst du dich und deine Gedanken dazu mitteilen. Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, wo du die volle Aufmerksamkeit deines Gegenübers hast, wo er offen und interessiert ist. Und das ist das Beste, was dir passieren kann – meiner Meinung nach 🙂

Erfahre selbst, welchen Wert du stiftest, wenn du wirklich aufmerksam zuhörst. Reden ist ein Akt des „Nehmens“, Zuhören ist ein Akt des „Gebens“. Lasst uns mehr mit offenen Ohren durchs Leben gehen und Menschen mit unserer ungeteilten Aufmerksamkeit Respekt und Wertschätzung zukommen lassen.

Ps.: Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle Maik Hofer, der mich mit seinen Worten inspiriert hat diesen Beitrag zu schreiben. Herzlichen Dank Maik!  Schön, dass es dich gibt! 🙂 An dieser Stelle möchte ich noch kundtun, dass Maik ein wunderbarer Trainer mit Leib und Seele ist und vielleicht für dich genau der richtige Ansprechpartner ist. Mach dir doch selbst ein Bild davon auf: www.wellness-rebell.com

Aufmerksames Zuhören ist eine Entscheidung. Entscheide dich jetzt. 🙂

Eure Bianca – Happiness ist eine Entscheidung