WOZU MEDITIEREN?

Glaubst du, dass Meditation nur bärtigen Gurus oder Mönchen vorbehalten ist? Oder hast du gar das Bild im Kopf, dass man stundenlang in perfekter Stille im Lotussitz ausharren müsse? Vielleicht hast du das Meditieren bereits ausprobiert und glaubst, dass du einfach nicht für das Meditieren gemacht bist? Oder du fängst erst gar nicht damit an, weil du nicht weißt, wozu das überhaupt gut sein soll? Im heutigen Beitrag werde ich dir den Sinn und Zweck von Meditation näher bringen, damit du hoffentlich für dich erkennen kannst, ob Meditation zukünftig etwas für dich sein könnte.

Meditation ist für viele Menschen oft noch ein rotes Tuch. Denn in vielen Köpfen kreist das Bild von im Lotus sitzenden Mönchen oder Gurus umher, die es schaffen stundenlang bewegungslos und gedankenleer in einer aufrechten Körperhaltung dazusitzen. Folglich scheint diese Praxis für viele Menschen oft unerreichbar zu sein, gerade weil es für den einen oder anderen schon herausfordernd sein kann, nur für ein paar Minuten still dazusitzen, geschweige denn eine Zeit lang in Stille zu verweilen. Auch ich glaubte bis vor 1,5 Jahren noch, dass Meditation nichts für mich sei, bis ich mich dazu entschied, mehr über diese Welt zu erfahren. Heute schaffe ich es 1 Stunde am Stück zu meditieren, ohne mich einen Millimeter zu bewegen (obwohl ich das nie anstrebte), mit geführten Meditationen oder in totaler Stille. Das schaffe ich, weil ich weiß warum ich meditiere und weil ich vom Wissen ins Tun übergangen bin. Ich freue mich, wenn ich dir heute den notwendigen Impuls mitgeben kann, der dich vielleicht dazu ermutigt, der Meditation eine Chance zu geben.

Sinn & Zweck von Meditation

Kennst du das, wenn du einem Menschen begegnest, den du einfach nicht ausstehen kannst? Sofort hast du negative Gedanken und schlechte Gefühle, weil du dich immer an diese „eine“ Situation erinnerst, wo dich diese Person verletzt, gedemütigt oder einfach blöd angemacht hat? Und kennst du das, wenn du bei dieser Person ganz automatisch immer auf dieselbe Art und Weise reagierst, weil dabei einfach deine emotionalen Knöpfe gedrückt werden? Folglich führt das zum ähnlichen oder selben Erlebnis wie damals auf Grund der gleichen Handlungs- und Verhaltensweise, die du an Tag legst.

Meditation kann dir zum Beispiel beim Erlernen und Anwenden neuer Reaktionen auf unangenehme Situationen helfen. Indem man zum Beispiel beim Meditieren das Gefühl des „Gleichmuts“ aufrechterhält und kultiviert, kann man dadurch impulsive Reaktionen abbauen. In anderen Worten kann man mithilfe von Meditation lernen, sich zu zentrieren, damit man sich selbst nicht so leicht in sozialen Zwängen und Automatismen verliert, wenn man anderen Menschen begegnet.

Meditation kann auch als Form des mentalen Trainings verstanden werden, welches dazu dient, das Bewusstsein zu erweitern und eingefahrene Denkmuster und Verhaltensweisen zu lösen. Folglich geht es um Selbstwahrnehmung und Selbstregulation, damit man nicht willkürlich zum Opfer seiner eigenen einschränkenden Gedanken und Gefühle wird.

Für mich hat Meditation neben dem großartigen Entspannungseffekt noch einen ganz anderen Stellenwert: in eine Verbundenheit mit mir selbst zu kommen, wie ich sie noch nie zuvor erfahren habe. Ich erlebe wunderbare Gefühle wie bedingungslose Liebe, Freude, Glück, Akzeptanz, Mitgefühl,  Ruhe, Gelassenheit und viele mehr, ohne quasi etwas dafür tun zu müssen. Und das ist etwas, dass ich jedem Menschen von Herzen wünsche. Denn ich glaube an das Glücksprinzip, dass wenn es uns Menschen gut geht und wir in Harmonie mit uns selbst sind, wir dadurch zum größten Geschenk für unsere Mitmenschen werden.

Was könnte dir das Meditieren bringen?

Wir Menschen können meistens auf Anhieb sagen, was wir nicht wollen. Daher sind wir Meister im Ausreden finden und im Dinge schlecht reden: „Meditation ist nichts für mich, weil ich für das still dasitzen einfach nicht gebaut wird. Weil ich dafür keine Zeit, keinen Nerv, keinen Raum habe. Weil ich keinen ruhigen Gedanken fassen kann. Weil ich keine Stille ertragen kann. Weil ich dafür keine Geduld habe. Weil bei mir einfach nichts passiert. Und so weiter und sofort.“ Die Liste könnte ich endlos fortsetzen. Wenn wir uns etwas ausreden wollen, schaffen wir es auch.

Doch wie wäre es mal den Spieß umzudrehen und sich zu fragen, warum Menschen Gefallen am Meditieren finden. Oder am besten Menschen in seinem Umfeld zu befragen, die schon eine Zeit lang meditieren, warum sie das machen, wie sie dazu gekommen sind, wie sie diese Praxis erlernt haben und was es ihnen bringt.

Und was könnte das Meditieren dir bringen? Fällt es dir zum Beispiel schwer in einem Gespräch die Aufmerksamkeit zu halten, weil deine Gedanken ständig abdriften? Oder kannst du dich generell schwer konzentrieren? Vielleicht aber schaffst du es einfach nicht zur Ruhe zu kommen oder dich wirklich zu entspannen? Oder es nervt dich ein bestimmtes Verhalten an dir? Oder du fühlst dich deinen Emotionen oft hilflos ausgesetzt?

Wenn es etwas gibt, das du gerne ändern möchtest, dann könnte dir womöglich das Meditieren dabei helfen. Denn Meditation kann dir wie gesagt dabei helfen deine Aufmerksamkeit zu schärfen, deine Konzentration und Achtsamkeit zu verbessern, gelassener zu werden, nicht mehr so impulsiv zu handeln, dich zu entspannen, schlechte Gewohnheiten abzulegen, nicht auf all deine Gedanken einzusteigen, gewünschte Ressourcen zu einem bestimmten Zeitpunkt abzurufen, und natürlich vieles mehr.

Es stellt sich nicht die Frage, ob du kannst, sondern ob du willst!

Wie bei vielen Dingen im Leben, geht es auch beim Thema Meditation um eine Grundsatzentscheidung: Ja, ich will. Oder nein, ich will nicht. Auch Meditation erfordert eine Entscheidung. Denn wenn ich mich entschieden habe, stellt sich nicht die Frage, ob ich kann, sondern, was ich zu tun habe. Dann werde ich meine PS auf die Straße bringen und in meinen Augen die wunderbarste aller Reisen beginnen: und zwar die Reise zu mir selber.

Eure Bianca – Happiness ist eine Entscheidung